Nachgang VLuHa-aktuell vom 29.01.2024
Infektiologisches Potpurrie (Präsentation)
Dozent: Dr.med. Beat Sonderegger, Leiter medizinisches System, Hirslanden St. Anna
Beat Sonderegger hielt einen Vortrag über Klassiker der Infektiologie in einem sehr gut gefüllten Saal. Die Präsentation, umfasste eine tiefgehende Betrachtung von Geschlechtskrankheiten, deren Häufigkeit wohl schon einen deutlichen Stadt-Land-Gradienten aufweist. Auch Zentrumsinfektiologen müssen sich mal orientieren, sie gehen dann auf www.iusti.org.
Ein besonderes Augenmerk lag auf der Syphilis, einem echten Klassiker unter den Infektionskrankheiten. Trotz ihrer Seltenheit kann sie sich durch Symptome manifestieren, die uns im Alltag häufig begegnen, wie palmoplantare Hyperkeratosen, diverse weitere Hauterscheinungen, plötzliche Hörverluste und Augenprobleme.
Auch Infektionen durch Streptokokken A wurden erörtert. Erfreulicherweise hat die Pädiatrische Infektiologische Gesellschaft (PIGS) ihre Richtlinien aktualisiert pigs.ch/publications/ . Die Entscheidung ob überhaupt behandelt werden soll basiert primär auf klinischen Kriterien. Wenn eine Behandlung in Betracht gezogen wird, ist eine Bestätigung der Diagnose ratsam. Erwachsene und Kinder werden nun bezüglich der Dosierung und Therapiedauer ähnlicher behandelt, üblicherweise für 6 Tage.
Kommentar: Die Empfehlungen schliessen auch die Möglichkeit eines Behandlungsverzichts ein. Dies kann den Patienten zu mehr Selbstbestimmung verhelfen und sie ermutigen, in Zukunft zunächst den Verlauf der Krankheit abzuwarten. Für Gespräche mit Eltern könnten die kurzen Statements von Pädiatrie Schweiz unter www.paediatrieschweiz.ch/choosingwisely/#angina nützlich sein.
Für mehrsprachige Informationen zu Fieber und Husten bietet Basel Audio-Ressourcen in 16 Sprachen an: meinkindistkrank.ch.
Es blieb keine Zeit mehr, um auf die Tularämie einzugehen, doch die Folien bieten einen Einblick zu der Hasen- oder Nagerpest.
Standespolitisches und Interessantes
Der Planungsbericht zum stationären Angebot im Kanton Luzern wurde nun veröffentlicht, was Regierung und Spitalzentren wieder klare Richtlinien für zukünftige Entscheidungen vorgibt. Insbesondere für Wolhusen bedeutet dies die Realisation einer stationären Grundversorgung, deren Ausgestaltung im Bericht relativ detailliert beschrieben wird und ein funktionierendes Spital verspricht. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail und wir müssen die Entwicklung im Auge zu behalten.
Das Projekt „Virtual Integrated Care Kanton Luzern“, vorgestellt von Brigitte Bleiber, zielt darauf ab alle Teile der Versorgungskette besser zu integrieren. Die Digitalisierung soll den Austausch relevanter Informationen zwischen Zentrum, Grundversorgung, Spitex und Patienten in beide Richtungen schnell und praxisnah ermöglichen. Möglich macht das Epic, die Entwicklung von Smart Devices und Wearables. Fehlen tun das EPD und Schnittstellen zu unseren Praxisprogrammen.
Dieses vom LUKS initiierte Projekt wird vom Departement für Gesundheit und Soziales (GSD) unter der Leitung von Michaela Tschuor geführt.
Wir sind eingeladen mitzugestalten und wir empfehlen Allen (Fans und kritischen Geistern) sich zu engagieren. Interessierte melden sich bei bbleiber@hin.ch oder hier kommunikation@vluha.ch. Präsentation.
Das FIRE-Projekt, eine von der Universität Zürich betriebene Datenbank, erleichtert die automatisierte Forschungsdatenaggregation aus (kompatiblen) Praxissystemen von Grundversorgern. Neu ist keine ICPC-2-Codierung mehr erforderlich, und es entstehen keine zusätzlichen Aufgaben oder Kosten für die Praxen. Wir empfehlen da mitzukommen. Mehr dazu hier und hier.
Das Institut für Hausarztmedizin Zürich bittet auch um Beteiligung an dieser Umfrage. Thema: Wie soll Qualität in Zukunft dargestellt werden. Empfehlung: Mitreden.
Schließlich bietet das Institut für Kommunikation & Führung (IKF) in Luzern interessante Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich eHealth und Digital Health, von denen Mitglieder der VLuHa profitieren können (10% Rabatt Kursgebühren bei Verwendung des Codes "VLuHa2024"). Konkret sind das "CAS eHealth – Gesundheit digital" ab April, "CAS Digital Health erfolgreich umsetzen" ab September und "Summer School Healthcare Transformation" in Berlin im Juni.
Termine:
18.3.24, VLuHa aktuell, 19.30 Uhr, Seminarhotel Sempachersee, Nottwil: Gernot Schmid, Rheumatologie berichtet sehr praxisnah zur Osteoporose. Aktueller Anlass ist die Bitte des LUKS möglichst wenige DEXA mit Aktenkonsilium anzumelden. https://www.luks.ch/patienteninformationen/osteoporose-basics-luks
19.6.24, GV VLuHa, Einladung folgt
28.10.24, VLuHa aktuell, 19.30 Uhr, Seminarhotel Sempachersee, Nottwil, Isabelle Suter wird endokrinologisch berichten.
Wie immer sind die Unterlagen zu bisherigen Veranstaltungen auch im internen Bereich downloadbar. Link.